Tellerkraut würzt die Ferien
Landeszeitung (15. Februar 2019)
Gärtnerin Katja Frielinghaus (hinten l.) lässt Studentinnen und Kinder das Gewöhnliche Tellerkraut probieren. Foto: privat
13 Kinder lernen die Loewe-Stiftung in der „Osterwerkstatt“ kennen
Lüneburg. Besondere Geschmackserlebnisse in der Ferienzeit bietet die „Osterwerkstatt“ bei der Loewe-Stiftung schon im siebten Jahr. Die seit 2012 vom Überbetrieblichen Verbund Frau und Wirtschaft Lüneburg-Uelzen e.V. in Kooperation mit der Stiftung organisierte Ferienbetreuung für Grundschulkinder soll auch der Vereinbarkeit von Familie und Beruf dienen.
„Guten Morgen und herzlich willkommen in unserem Gewächshaus!“ Katja Frielinghaus schiebt eine durchsichtige Tür beiseite. „Hereinspaziert! Hier ist es wärmer als draußen.“ Die Gärtnerin der Loewe-Stiftung in Ochtmissen hat an diesem Morgen 13 Kinder und zwei Erwachsene zu Besuch und lädt sie quasi zum zweiten Frühstück ein: Denn vom Postelein dürfen alle einmal probieren.
„Jetzt esst ihr gerade Teller“, sagt die Gärtnerin zu den Mädchen und Jungen, die neben dem Beet hocken und sich die grünen Pflanzen in den Mund stecken. „Denn Postelein heißt mit anderem Namen auch Tellerkraut.“ Wie es denn schmecke, fragt sie die Grundschulkinder. „Ein bisschen wie Erbse“, ruft Ferdinand, 7, aus Adendorf. „Und nach Blättern. Lecker! Aber eigentlich mag ich keinen Salat.“ Neben ihm hockt Hanna, 8, aus Barendorf vor dem Beet. „Ich mag den Stiel voll gern“, sagt sie. Ferdinand und Hanna machen in dieser Woche Ferien in Ochtmissen. Sie besuchen die Osterwerkstatt bei der Loewe-Stiftung.
„Zu unserem Service gehört es auch, Betreuungsangebote in den Schulferien zu schaffen“, sagt Andrea Kowalewski, Geschäftsführerin des Unternehmensverbunds. „Das Thema ist ein Dauerbrenner, der Bedarf in der Regel höher als das Angebot.“
Zwei duale Studentinnen der Sozialen Arbeit betreuen die Kinder von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 14 Uhr: Ann-Kathleen Slonina, Mitarbeiterin der Loewe-Stiftung, und Cjara Lubeck, Mitarbeiterin des Weidenhofes im Heidekreis. „Wir basteln, spielen und backen“, erzählt Ann-Kathleen Slonina, 22. „In der Gärtnerei und der Bäckerei, überhaupt auf dem Gelände der Stiftung kommen wir dabei immer wieder mit den psychisch kranken Bewohnern und Mitarbeitern in Kontakt. Dadurch bauen wir ganz nebenbei Ängste ab, das ist toll.“ lz